Australische Hilfsbereitschaft

Australien ist ein sehr schönes Land: das Outback karg, die Küsten wild, die Entfernungen riesig. Man kann Känguruhs und Koalas beobachten oder an Riffen tauchen. Nicht umsonst bezeichnen australische Reiseveranstalter ihre Touren oft als „once in a lifetime experience“.

Australien ist auch, wie sich jetzt wieder zeigt, ein hilfsbereites Land – auf eine liebevoll-verrückte Art. So haben australische Medizinstudenten eine Art Pirelli-Kalender herausgebracht, um Not leidende Menschen zu unterstützen. Nach dem Motto: Nurse meets Nippel. Herausgekommen ist ein eher halberotisches, aber im ureigenen Sinne australisches Werk: hilfsbereit, ein bisschen clumsy, aber ambitioniert und selbstverständlich: naturverbunden. (Mir persönlich hat am besten der asiatische Student gefallen, der einen Hund an sich drückt, um sein Gemächt zu verdecken, während er ins Wasser fällt. Darauf muss man erst mal kommen.)

Ich glaube, wir können uns von den Australiern manchmal eine Scheibe abschneiden. Dabei müssen wir uns nicht einmal nackig machen. Sie können Ihre Hose ruhig anbehalten. Aber  erkennen wir den Hintersinn dieser australischen Aktion: einfach helfen, machen, vielleicht auf eine zunächst irritierende Art. Auf eine Art, die schmunzeln macht. Das ist gut, denn Lächeln bereitet das Akzeptieren, das Verstehen vor. Und wer bräuchte nicht ab und zu mal ein Lächeln?

Daher: Do it the Aussie way. Überfallen Sie Ihren Kollegen oder Chef mit einer ehrlichen, ironiefreien Hilfsbereitschaft. Er wird erst irritiert, dann erfreut reagieren. Und wenn er dann einen Hund an sich drückt, um sein Gemächt zu verdecken – dann hat er vielleicht australische Wurzeln.

Photo © Markus Väth

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