In der aktuellen weltweiten Finanzkrise ist ja viel von Werten die Rede bzw. vom Fehlen derselben. Vor allem die Gier als alles überstrahlender Persönlichkeitszug von Bankern, Aktienhändlern etc. macht die Runde.
Abgesehen von Allerweltsbonmots – „Es gibt nur drei Dinge, die den Menschen antreiben: Geld, Macht und Sex“ – kann sich jeder mit einer kleinen Übung selbst befragen, welche Werte für ihn im Leben zählen. Die Ergebnisse sind manchmal überraschend.
Man nehme: einen Stift und ein Blatt Papier (ein Handy mit Notizfunktion tut’s auch) sowie eine Stunde Zeit. Mein persönlicher Tip: Waldspaziergang. Und so geht’s:
- Sie schreiben 10 Werte auf, die für Sie im Leben zu den wichtigsten zählen. Und keine Angst, es sieht Sie keiner. Das heißt, wenn „Geld“ für sie zum Wichtigsten zählt und nicht nur Respekt, Vertrauen und der ganze altmodische Kram: Hinschreiben. Schämen können Sie sich später.
- Die 10 Werte bringen Sie in eine Reihenfolge. Was ist wichtiger: Toleranz oder Karriere? Liebe oder Geld? Wägen Sie jeden Wert gegen jeden anderen ab. So schaffen Sie ein größeres Bewusstein für Ihr persönliches Werteprofil.
- Als letzten Schritt schließlich können Sie Ihre Werte auf 5 – oder ganz hart: 3 – beschränken. Stellen Sie ehrliche Kontrollfragen: Ist dieser Wert wichtig für mich? Wie passt er in meine generelle Lebensphilosophie? Könnte ich auch ohne? Lebe ich diesen Wert authentisch oder ist er eher ein Gebot meiner Umgebung, dem ich mich anpasse?
Am Ende der Stunde haben Sie ein klares Bild Ihrer Lebenswerte und wissen, was Sie von sich und von anderen Menschen diesbezüglich erwarten. Um ein besseres Ergebnis zu erzielen, machen Sie die Übung mit Ihrem Partner, einem Freund oder einem Familienmitglied. Sie werden staunen, welche Diskussionen über die wichtigen Dinge des Lebens sich ergeben.